BYOD aus Sicht der Green IT GmbH

BYOD = Bring Your Own Device = bringe Deine eigenen Geräte mit!

Einige Firmen oder Behörden nutzen den neuen Trend, privat beschaffte und auch privat genutzte Geräte in die eigene IT-Organisation mit einzubeziehen. Dazu gehören meist Mobiltelefone, Tablet-PCs oder private Organizer. Hier werden von Budgetverantwortlichen vor allem in der Beschaffung enorme Einsparpotentiale gesehen und realisiert.

Die Frage ist, wie sich ein solcher Trend ökologisch auswirkt.

Zunächst scheint es lohnend, die ohnehin von den Mitarbeitern oder Studenten (etc.) beschafften Geräte für die eigene Firmenproduktivität einzusetzen. Produktion, Beschaffung von IT-Ausrüstung, Lieferleistungen, etc. fallen weg und sind daher absolut CO2-neutral.

Probleme macht der Trend z.B. aufgrund des enormen Aufwands, der für die unternehmenseigene IT- Sicherheitsstruktur notwendig wird. Auch muss sichergestellt bleiben, dass mühsam erarbeitete Firmenstandards (Corporate Design) auch auf den Bring-In-Geräten aufrechterhalten bleiben. Patchmanagement, Anwendungsverteilung, etc. werden mitunter aufwändiger was dann bei den entsprechenden Serverapplikationen zu Lasterhöhungen führen kann.

Ein wichtiger Eckpunkt grüner IT ist zweifelsfrei die Beschaffung energieeffizienter und recyclefähiger Hardware. Da die Kaufentscheidung über private Hard- und Software nolens volens allein dem Eigentümer des Gerätes überlassen bleibt, kann diese eben auch nach anderen, nicht nachhaltigen Kriterien getroffen worden sein. Auch muss bedacht werden, dass Austauschzyklen in der Beschaffung bei Privatleuten eher größere Zeitspannen umfassen, als dies gewöhnlich in Firmenstrukturen der Fall ist. Effizientere Geräte kommen so später in die Produktion. Auch die Art, ob und wie z.B. Energiesparfunktionen der Geräte genutzt werden, welche private Software genutzt wird, liegt meist nicht mehr im Einflussbereich der IT-Verantwortlichen der Firma.

Aus ökologischer Sicht verbessert sich die firmeneigene CO2-Bilanz erheblich, da die Geräte meistenfalls auch im Privatbereich des Anwenders aufgeladen werden. Dadurch werden sowohl die Energiekosten als auch die Verantwortung für den CO2-Verbrauch auf externe Marktteilnehmer übertragen.

Unseres Wissens sind noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse über die tatsächlichen Auswirkungen dieses Trends verfügbar. Die vorangestellten Argumente geben aber Grund zu einer gewissen Skepsis. Ein Weg bei der Einführung von BYOD könnte es sein, die Anwender auf bestimmte Standards festzulegen und sie beim Privatkauf vorab entsprechend zu beraten. Auch finanzielle Anreize - die Firmen sparen ja erheblich - könnten dann dazu beitragen, Vorgaben eines nachhaltig bewussten IT-Managements zum Wohle aller Beteiligten sicherzustellen. Fair wäre es schließlich, die Extern-Anwender in der CO2-Bilanz des Unternehmens weiter zu führen. Dies wäre ein ehrlicher Ansatz, der Bemühungen zu größerer Nachhaltigkeit in der Beschaffung von IT-Ausrüstung nicht unterlaufen würde.

AS

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